Monday, June 25, 2012

Abgeschleppt !

20-21.06 Wir machen uns früh auf den weg, da wir keine plan haben ob es ueberhaupt möglich ist mit einem Kajak djerdap I zu passieren. Alle Infos die wir bis hier hin eingeholt waren leider nicht eindeutig. Die frage war also schleusen oder umtragen.. Letzteres ist natürlich sehr mühsam.. 3 km ohne kajakwagen zu überbrücken sind das letzte was wir bei 35 grad machen möchten. Gegen 10Uhr erreichen wir das Kraftwerk, es warten bereits einige Schiffe auf Abfertigung. Unser plan ist wie folgt. Vordrängeln, an ein Schiff andocken und hinab geschleust werden. Das ukrainische Boot an der Pole Position gibt uns erstmal eine Fette absage und verweist uns auf das Slowakische Schlusslicht dieser schlange.. Oh man. Gesagt getan, also 1km zurück Paddeln und langsam an die Besatzung ran pirschen. man fühlt sich ein wenig wie eine Fisch der einen neuen Wirt sucht. Ivan spricht deutsch und nimmt sich unserer an.Capitain 1. ist Nicolai, der Breite 2 Meter Mann telefoniert jetzt mit dem Schleusenmeister, hui jetzt wird's offiziell. Wir bekommen grünes licht. Nach einer Stunde fahren rund 5 Boote in das 340 Meter lange und 36 m Breite schleusenbecken ein, auch wir Heften uns an unseren neuen Wirt aus Bratislava. Wir werden freundlich an Bord gebeten. Ein zweites Segelschiff dockt an der anderen Seite an. Es sind zwei serben, die über Istanbul  ach Griechenland wollen, beim schleusen trinken wir ein Bier zusammen und tauschen uns aus. Das vier köpfige Team des Frachters hat noch zu tun das Schiff fest zu machen. Joschka ist der jüngste an Bord,  spricht auch deutsch, hat einen Sohn und 'Katastroph' ist sein Lieblingswort. Sole ist der Maschinist, er läuft nur in Unterhose umher, hat eine derbe Verbrennung am Oberarm und kommuniziert perfekt mit Hand und Fuß. Kurz vor Ende des 2. Und letzten Schleusenbeckens fragen wir Ivan ob er uns nicht bis djerdap II mitnehmen kann (ca80km), er ist gleichzeitig 2. Captain muss man wissen.  Gesagt getan. Nice. Er kocht heute eine Gulaschsuppe, die wir mit echtem graubrot genießen. Wir sehen seit Wochen fast ausschließlich weißbrot. Am Abend erreichen wir Prahova, der letzte grosse Ort in Serbien und somit auch zollstelle. Die Crew hat ihre Ausreise Revision bereits in veliko gradiste gemacht, hier müssen wir ran! Im Gespräch erfahren wir, dass ihre reise nach constanta geht also auch ans schwarze Meer und es kein Problem sei die ganze Strecke mitzufahren.. Haha  Wir sollen einfach unsere Ausreise machen und dann an den 10 km entfernten Ankerplatz kommen, es ist bereits 21:30 Uhr und sie fahren nicht in der Nacht. Jetzt kommt Prahovo wir sitzen in unseren booten und halten uns nur noch mit den Händen am Schiff fest, der Abgang wir jetzt fliegend. Hinten unser drehen zwei 12 Zylinder Dieselmaschinen.. Doch Nicolai will für uns langsam fahren. Es ist bereits Stocken duster. Kurz bevor    wir los lassen gibt er Rückschub, dabei ziehen die Schrauben mit einer großen Welle Wasser seitlich unter das Schiff,  in diesem Moment lasse ich los. Ich hatte Todesangst, Nina passiert die Welle nach mir, ich halte nur noch still und starre. Was für eine Aktion bei Nacht.. Es gibt keine Havarie . Auf Adrenalin paddeln wir zur zollstelle und werten die Sache lachend wieder und wieder aus. Die Ausreise klappt reibungslos, wir werden von 10 Hunden (6 davon Welpen) und 2 netten melicia Beamtinnen empfangen. Nach dem 60€ Dokument pro boot wird nachgefragt, aber nach meinem Schulterzucken nicht weiter beanstandet. Es wurde ja glücklicher weise bei der Einreise nach Serbien vergessen.  Perfekt! 120 Euro gespart. Danke Novi sad. Wir holen die schlafsäcke raus und übernachten direkt Outdoor am Kai der zollstation. Unser Schiff fährt um 5Uhr weiter,  vor dem Sonnenaufgang sind wir wieder auf dem Wasser und erreichen pünktlich unsere Bella Arosa. :) wir wollen uns die Option offen halten noch ein wenig mitzufahren, aber sicherlich nicht die ganze Strecke... Wir verbringen den Tag also auf einem Popcornschieber, er hat zwei 70 Meter lange und 12meter Breite volle Tröge mit Mais geladen. Wir versuchen uns nützlich zu machen, der allgemeine Zustand ist aber sauber, unter sowie über Deck. Ivan kocht wieder den ganzen Tag, erst gibt es eine Gemüsesuppe dann Nudeln mit Tomatensoße und bohnen und zum Schluss noch Schnitzel mit Kartoffeln. Wir fühlen uns wie bei Hänsel und Gretel.. Wir fahren von 6 bis 21 Uhr und schaffen ca 12km/h. Bei Vidin müssen wir 3 Stunden warten, da ein Brückenbau es nicht erlaubt die Baustelle vor 13 Uhr zu passieren, ich Angel ein wenig..erfolglos. Nina schläft unter Deck. Am Abend legen wir bei Kilometer 704 an, trinken ein Bier zusammen und schauen das Viertelfinale Portugal gegen Tschechien  im T.V. Am Ende ist nur noch fast Pensionär Ivan am Küchentisch. Wir reden, wie mit vielen Personen auf der reise auch über Europa und im speziellen erzählt mir Ivan heute warum die gute alte zeit im Sozialismus einfach besser war. Wir schlafen über Deck, seit Tagen gab es keinen Regen.

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