Wednesday, May 29, 2013

Vietnam

Die Tage am Otres Beach fliegen dahin und man kommt dank ausreichender Entfernung zum Serenipity-Partybeach auch nicht in eine Gesundheitserhaltende Aufbruchsstimmung, an die ich mich beim letzten Aufenthalt mit Martin noch gut erinnern kann. Trotzdem haben wir natürlich die ein oder andere 25cent-Bier-happy hour mittgenommen. In Südostasien ist es ist nicht immer ganz einfach eine Nuance Pauschaltourismus zu umgehen. Vielleicht wird's in Vietnam ja ein wenig anders und da unsere Visa bereits laufen, können wir uns davon jetzt auch selbst überzeugen. Am letzten Abend in cambodia gibt es noch eine kleine Familienfeier rund um die Bungalows, bei der wir auch noch in die eigenwillige Methode einweiht werden, Krebse zu fangen. Sie spicken den Köder mit Grass, weed oder auch Cannabis genannt. Die Schalentiere lieben es und sie uns den Effekt am lebenden Beispiel bei den heute gefangenen Exemplaren. Er hebt sie aus der kleinen Badewanne ohne dass sie zappeln oder ein Anzeichen von Abwehr zeigen, nur langsame entspannte Bewegungen sind zu erkennen. Zum vergleich beobachten wir das Verhalten cleaner Krebse, der Unterschied ist verblüffend eindeutig. Mit dieser Anekdote verabschieden wir uns am nächsten Tag von cambodia, denn wir nehmen am nächsten Tag den Bus direkt nach Ho chi Minh City/Vietnam. 
Roter Stern  auf Spinat-farbend Grün, so sieht der Kommunismus in Uniform aus. An der Grenze läuft alles etwas schleppend ab, doch im Endeffekt unkompliziert dank vorher beantragten Visum. Von der Grenze aus sind es nochmal gut 3 Stunden bis ins ehemalige Saigon oder auch Roller und Smoghauptstadt Asiens will ich behaupten. Wir finden ein nettes guesthouse rund um dem Tourihotspot und die erste Phó (Nudelsuppennationalgericht) lässt auch nicht lange auf sich warten. Eine kräftige Brühe mit flachen Reisnudeln, Schnittlauch, ein wenig Gemüse und wahlweise fried Tofu, chicken oder beef. Ein Löffel MSG ist meist schneller drin als man 'gesundheitsgefährdend' sagen kann. Doch das ist schnell vergessen, denn man kann mit Hilfe von Sojasoße, Chilis, Knoblauch, Pfeffer und fruchtigen Limetten seinen persönlichen Geschmack finden, der dann auch noch verstärkt ist.
Was macht man in HCM sonst neben Nudelsuppen schlürfen? Das warmemorial Museum ist wohl einer der eindrucksvollsten Wege die Geschehnisse rund um den Vietnam-Krieg ins Gedächtnis zu rufen und über viele Fragen bzw. Mythen noch einmal aufgeklärt zu werden. Das Museum ist eine Sammlung aus Reliquien seiner Zeit wie zum Beispiel Waffen, Fahrzeuge und Poster von Solidaritätsbekundungen sämtlicher Staaten der Welt, ganz vorne an natürlich die DDR.  Aber vor allem aus den Fotos und Berichten freier Journalisten wird das wahre Bild des Krieges ungeschönt beschrieben. Zum großen Teil haben sie für ihre Recherche ihr Leben gelassen. Sie zeigen vor allem das abschlachten der Zivilbevölkerung. 4millionen tote Vietnamesen stehen am Ende 60.000 Amerikanischen Soldaten gegenüber. Es wird ebnso die Nachkriegszeit betrachtet, sowie die Effekte und Spätfolgen Agent Orange's. 
Als wir die traurige aber klimatisierte Vergangenheit wieder verlassen suchen wir uns am Nachmittag Abkühlung in einem absolut zu empfehlenden Spassbad unweit dem Zentrum. Am nächsten Abend treffen wir uns mit Lu die uns über cochsurfing auf ein paar drinks eingeladen hat. Kommen wir zum absoluten Highlight Vietnams. Es wird Bier vom Fass auf den Straßen gezapft, dazu gibt es snacks wie fried Tofu, Fleisch im Bananenblatt oder gekochte Erdnüsse. An diesen festen Bestandteil am Feierabends eines Vietnamesen gewöhnen wie uns ziemlich schnell. (1 Glas 19cent ohne Kopfschmerzen am Morgen). Trotzdem können wir uns erstmal für keine weitere Aktivität in der Metropole begeistern, außerdem sind es bis Hanoi noch gut 1800km und wir wollen es in 3 Wochen noch ein wenig nördlicher schaffen. Es gibt mehrere Möglichkeiten Vietnam zu bereisen, mit dem Zug, Bus oder mit dem Motorrad. Da Motorrad durch Zeitmangel ausfällt und die Züge unverhältnismäßig teuer sind entscheiden wir uns für den Bus.  Der Open Bus verbindet Ho chi Minh mit Hanoi und es gibt Angebote für 25 Euro die es einen ermöglichen an mehreren Orten einfach halt zu machen und die Reise an einem beliebigen Tag fortzusetzen.
Die erste Etappe ist Nah Trang und wir nehmen den Nachtbus nachdem wir uns in Mekongdelta noch ein wenig umgeschaut haben. Der Bus ist luxuriös und man hat im Gründe genommen ein ganzes Bett für sich allein. Wir unterhalten uns kurz mit einem neben uns sitzenden "Thai aus Chiang Mai", der auch auf dem Weg nach Norden ist. Ich schlafe ein, wache auf, er weg, Laptop weg, Kameras weg. Schlechte Stimmung.
Ich sitze mit angezogenen Beinen auf meinem Sitz. Hilflos und ohnmächtig gehe ich die Sache wieder und wieder durch. Aber was nützt es? Wir erreichen nah Trang am Nachmittag und entscheiden uns für eine eigentlich hoffnungslose Aktion nochmal in den Ort zurück zu fahren in dem wir den Dieb vermuten. Wir drucken Flyer und locken mit harten Dollars, doch es gibt keine Resonanz. Lauren ist großartig, ihr psychologischen Fähigkeiten und ihr Wesen holen mich von Zeit zu Zeit von meinem " Dark Spot" weg. Nebenher lese ich eine Buddhismus- Einführung auch die hilft. 
Zurück auf unserer Route geht es nach Hoi an. Portugiesen und Franzosen machten hier ihre ersten Schritte in Asien, die Kolonialisierung griff und zurück blieb ein einmaliger Ort, der europäische und Asiatische Stile miteinander verknüpft wie ich vorher noch nie gesehen hab. Wir sind verliebt, es ist so nett das es fast schon wieder kitschig ist. Abends leuchten Hunderte Lampions in Bäumen und an Brücken. Teelichter schwimmen im Fluß und Touristen sowie einheimische bilden ein Ensemble aus geschmeidig cruisenden Fahrradfahrern. Alles motorisierte ist aus dem kleinen von Schneidereien bestimmten  Zentrum verbannt. Doch wir suchen auch die dreckigen Ecken Hoi an's, denn wir sind immer auf de Suche nach interessantem Streetfood. Die Küche hier ist frisch, Salate werden mit Nudelgerichte verbunden und Wraps aus luftig leichten Reispapier gedreht. Die leichte Küche Hoi an s ist vorzüglich. Nach 3 Tagen denken wir alles gesehen zu haben und skippen beim auf unserem Weg nach Norden  hue und um noch mehr Zeit im Norden zu haben. Wir erreichen Hanoi am frühen Morgen, wobei das relativ ist, Sachsen Anhalt sieht als Land der Frühaufsteher hier mal ganz alt aus. Gegen 4:30 zieht es die ersten senilen und jungen Sportler nach draußen, ein unglaubliches Aufgebot an Sport begeisterten Vietnamesen macht die Morgenstunden zum Wettlauf, auch um die Nudelsuppen Stalls die gegen 5:30 bereits aus allen Nähten platzen.  



Sunday, May 5, 2013

Bedbugs and Paradise

Am nächsten Morgen ist immer noch keine Spur vom Raffi Ösi, hat Bangkok ihn jetzt? Sein Flug geht in wenigen Stunden, hoffen wir mal das Beste. Ich packe erstmal, denn morgen ist der letzte Tag meines Visums in Thailand. Mit dem Zug soll es in Richtung Osten gehen, wir wollen das Land nach Cambodia verlassen um in der Hauptstadt ein Visum für Vietnam zu beantragen.

random Khaosan victim
Als ich mir den Rucksack auf den Rücken schnalle betritt Raffi das Zimmer, Mimi stellt sich tot und ich hab jetzt auch keine Zeit die Details seiner Nacht weiter zu eroertern, auch wenn mich der Ausgang seines Abends natürlich interessieren würde. Vielleicht ist die Selbsterkenntnis ja auch erst am Flughafen in Wien gekommen, als seine Freundin über seinen Abschlussabend wissend, mit der Schnitzelwalze winkend auf ihn zu gerannt ist. Mimi schwieg über ihre nächtlichen Nachrichten in die Alpen, so viel ist sicher.
Ich verabschiede mich erstmal wieder von meiner Gastgeberin und lasse eine grosse Tüte mit Sachen aus Nepal und Dingen die ich lange nicht mehr berührt habe zurück. Je leichter man packt, desto weniger schwer muss man wuchten. Immer die vorbildliche 5 Kilo Reisehandtasche des Franzosen im Blick, den wir in Darjeeling kenne gelernt gaben. Mit dem Jutebeutel um die Welt und nicht nur der Warschauer entlang.
Lauren kommt gerade aus Kanchanaburi, dass ca. 3 Stunden von Bangkok entfernt ist und mit einem 6-step-waterfall viele Touristen für einen kleinen Ausflug lockt. Wir treffen uns am Bangkoker Hua Lamphong Hauptbahnhof und buchen Tickets zur kambodschanischen Grenzstadt Poi Pet. Mit dem Wissen, dass man an den Übergängen nach Cambodia nie ohne Schmiergeld oder extra Gebühr davon kommt, setzten wir uns mit leichter Aufregung am nächsten Morgen um 6 Uhr in den Zug. Das Auschecken aus Thailand verläuft gewohnt organisiert und professionell, doch ich freue mich schon jetzt mal wieder in ein Land zu gehen in dem bekannter massen nicht alles so geradlinig abläuft. Denn nur mit ein wenig Korruption auf den richtigen Ebenen, nämlich den unteren Ebenen kommt doch erst ein wenig Flair auf. Ein bisschen wild Life darf's dann schon sein, auch wenn Indien erstmal unerreicht bleibt im positiven sowie im negativen. Thailand und vor allem Bangkok ist schon ziemlich in Fahrt und die wirtschaftliche Entwicklung sowie der Lebensstandard ist in vielen Bereichen wesentlich ausgeprägter und spürbarer besser als in vielen Staaten der EU. Sie nehmen Platz 32. im BIP-Chart von 2012 ein und mit einer 6,5%igen Steigerung ist Thailand einer der Topwinner des vergangenen Jahres.
Kambodscha ist was den Tourismus angeht immer noch im Wachstum, neben dem Weltwunder Angkor Wat, faengt vor allem die Hauptstadt Phnom Penh einiges an Touristen ab. Wir werden erstmal an der Grenze abgefangen, denn ohne Ankunftsvisa geht es hier nicht weiter. Die Gebühr betraegt 20$ für ein 30 tägiges Visum. Doch als der kambodschanische Beamte zusätzliche Gebühren 3.50$ ohne ersichtlichen Grund haben möchte, sträube ich mich erstmal dagegen. Doch der Einwand ist nicht von langer Dauer, als er mir nach ein wenig hin und her den Weg zur Tür weist. Nachdem dann noch alle Fingerabdrücke die ich besitze digital erfasst worden sind, haben wir den Grenzübertritt geschafft und steigen wenig später in einen Bus nach Phnom Penh.
Am nächsten Tag sind wir schon früh an der vietnamesischen Botschaft um ein Visum zu beantragen. Vietnam ist das teuerste Visum denn für die 30 Tage, man muss hier satte 60$ bezahlen um das Land zu betreten. Doch zumindest arbeiten die Offiziellen hier ziemlich schnell und wir haben unseren Aufkleber schon am nächsten Tag im Reisepass.
Phnom Penh beeindruckt mich wieder einmal mit viel Sport auf den Strassen nach 4 Uhr. Es wird zu Gangnam Style im Kollektiv getanzt, aber auch an jeder Ecke Fussball, Volleyball oder Badminton gespielt. Die Stadt gibt durch ihre grosszügig angelegten Parks und Denkmälern ein angenehmes Gefühl, nach der hektischen Schraubzwinge Bangkoks.

Sport frei

Pull up desaster on both sides


Da wir noch ein paar Tage bis zum Start unseres Visums haben, hielten wir uns auch nicht viel länger dort auf sondern fuhren ins 5 Stunden entfernte Sihanoukville. Ich hatte hier im letzten Jahr bereits einige feucht fröhliche Partyerfahrungen mit Martin gesammelt, doch nachdem wir in der ersten Nacht von einer Seuche, in diesem falle unsichtbaren Bettwanzen befallen wurden, verliessen wir die Partyszene umgehend.
awwwful!

Wir suchten und fanden Linderung für unsere juckenden und mit roten Punkten uebersähten Körper am einige Kilometer entfernten Otres Beach. Es gibt hier fast ein dutzend Aussteiger die sich an diesem chilligen Beach ein Guesthouse mit kleinen Hütten oder eine Bar eingerichtet haben. Es ist noch zu früh für mich, aber hier ist ist definitiv Potenzial





Sandwichmaker
medicine