Tuesday, December 18, 2012

Dehli's Metal WG and fabulous Mumbai


05.12.-18.12.
Chandigarh besitzt einen besonderen Status in Indien, da es die einzige Stadt ist, die vom Grundriss her vom Franzosen 'le Corbusier' geplant wurde. Chandigarh ist in über 70 Sektoren unterteilt und wirkt aus ser Vogelperspektive wie ein überdimensionales Schachbrett mit Kreisverkehren an den Kreuzungen. Es fehlt leider ein wenig an historischer Kulisse und Individualität, ein Sektor gleicht dem anderen und somit ist der Antrieb die Stadt zu erkunden nicht wirklich vorhanden. Man kann sich aber aufs Motorrad schwingen und einfach durch die Stadt Cruisen, die Straßen sind breit und man steckt hier nie im Verkehr fest. Aber zumindest hat der französische Visionär an Zufluchtsorte gedacht um dem Bienenstock zu entkommen, denn Chandigarh ist ebenso als die sauberste und grünste Stadt des Landes bekannt. Der Sukhna-Lake lädt zum entspannten Promenaden Spaziergang ein und auch der Rose-Garden bietet ein wenig Natur und ziert das Zentrum der Stadt um Sektor 17. Das Herz um diesen Sektor bietet mit einer grossen Fußgängerzone und breiten flanier Meilen einen Shopping Stil nach westlichen Standards, doch statt handgearbeiteter und individueller Kleidung sieht man hier die aktuellen Kollektionen von Jack and Jones und Adidas, made in China!? Ich verbringe ein paar Tage in Chandigarh bei einem Freund Diwis den ich in Shimla getroffen hatte. Er mag das Sonnenlicht nicht besonders und geht deshalb meist gegen 6:30 am Morgen ins Bett. Der Rhythmus ist jetzt nicht ganz so meins... Aber da ich eh nur auf der Durchreise bin stört es mich nicht besonders. Grobes Ziel ist weiterhin erstmal wieder Delhi um von dort aus einen Zug nach Mumbai zu bekommen. Südlich von Mumbai liegen die Strände von Goa, der Ort für eine entspannte Weihnachtszeit. Ich versuche in Chandigarh ein Ticket direkt nach Mumbai zu buchen, doch werde auf den nächsten Monat vertröstet. Das klingt nicht gut. Ich muss also nach Delhi und zwar ziemlich schleunigst. Am selben Tag mach ich mich noch auf den Weg in die nun 280km entfernte Hauptstadt. Ich schnall mir ein paar Bananen auf den Tank und begebe mich auf den National Highway 1. Es ist hier flach wie ein Tortenboden und auch der Horizont verändert sich über mehrere Stunden nicht. Auf der Schnellstraße ist ordentlich Betrieb auf den 3 Spuren, es geht gerade aus und ich hebe jetzt nicht gerade die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Highway, immer schön shanti, ist doch klar. Ich habe keine Lust mehr anzuhalten und fahr in die Nacht hinein. Es wird herktischer je näher ich meinem Ziel komme und als ich vor den Tore Delhis stehe, habe ich bereits gut 8 Stunden fahrt hinter mir. Nach den zwei breakdowns hat die Yamaha diese Tour mit Bravur gemeistert und mein Vertrauen zurück erlangt. Unglücklicher Weise sagt mir mein couchsurfing Partner im letzten Moment ab und ich steh somit erstmal auf der Straße. Um nach einer Lösung neben einem faden Guesthouse-Besuch zu suchen, rufe ich nochmal Diwi aus Shimla an, da er zuvor einmal von einer Wohngemeinschaft in Delhi erzählt hatte, die einen entspannten Lifestyle geniessen und in meiner Hoffnung nichts gegen Besuch einzuwenden haben. Es ist bereits 23 Uhr und ich schlängle mich nach dem Telefonat mit Diwi und kurze Zeit später mit der Einladung der Wohngemeinschaft in der Tasche durch den wirren Verkehr New Delhi's. Endlich mal wieder eine männliche Herausforderung hier, nach der eintönigen Überlandsfahrt Fahrt ohne Kurven und Spektakel. Ich fließe so im Verkehr mit, bis ich am Ende bereits den Süden Delhi's erreicht habe. Im Stadtteil Lajpat Nagar werde ich schlussendlich fündig. Ishad, der Freund Diwis empfängt mich nach dem für mich längsten Ritt auf der Yamaha. Die gebürtig aus dem Osten stammenden Studenten haben sich in mehreren Räumen auf dem Hausdach eines Gebäudes nieder gelassen, zudem haben sie sich noch einen Proberaum eingerichtet, mit komplettem Drum-Set, Ibanez Gitarre und Amp! Ich bin ziemlich excited über diesen Spot und es dauert auch nicht lange, bis wir am nächsten Tag die erste Jam-Session haben. Sie spielen vornehmlich Metal und haben Riffs parat von 'As I Lay dying' und Co.. Ich geniesse diese aus nie weniger als 8 Dudes und dudettes bestehende Community unheimlich, sie sind relaxed und integrieren mich mit einer Fürsorglichkeit die ich häufig bremsen muss. Auch das mal unverheiratete Jungs und Mädels zusammen die Tage verbringen, nehme ich aus dem eher dörflichen konservativen und geschlechtlich getrennten Norden gerne mal wieder mit. Auch Toby und Telf sind mittlerweile in Delhi angekommen, ihr Indien Aufenthalt endet nun leider. Toby fliegt nach Kanada um später nach Australien zurück zu kehren und Telf der eine doppelte Staatsbürgerschaft genießt, geht für einige Zeit nach London, zu seiner Familie. Er wird wohl demnächst auch für einen Besuch in Berlin rein schauen. Wir picken die 2 aussies im Zentrum Delhis auf, um den letzten Tag zusammenp gebürtig zu feiern. Es war eine tolle zeit mit den Jungs und Toby fasst die Sache für mich gut zusammen als er sagt: "First it was just Toby and Telf, but it was becoming T.N.T. since you joined the crew.. " haha isn't he a damn sweet muthafukka. Wir boozen in einer Bar Delhis und verlegen die Afterparty in die WG. Am nächsten Morgen erzähle ich von meiner Routenplanung Richtung Goa und treffe dort auf reichlich Übereinstimmung was ihre eigene Weihnachtsgestaltung betrifft. Wenn alles plangemäß verläuft, suchen wir uns um Ajuna Beach ein Haus in dem alle unter kommen. Doch die Jungs und Mädels gehen vorher für 2 Tage nach Bangalore, da dort Ishads Familie wohnt. Mit ihm buche ich deshalb erstmal alleine ein Zugticket an die Westküste. Delhi-Mumbai- 2. Klasse- 22 Stunden und 124 Passagiere vor mir auf der Warteliste für einen Sitz, ich seh mich schon entspannt auf dem Zug sitzen. Die Yamaha bleibt erstmal hier und kommt zum späteren Zeitpunkt wieder zum Einsatz. Apropos.. Ich habe gehört, dass die Yamaha RX Serie hier in Indien auf einer Art roten liste steht, da sie vornehmlich von pakistanischen Terroristen benutzt wird, die ihre Power zu schätzen wissen, um sich in den Höhen des Himalayas zu verstecken..
Mit dem Ticket für Bombay in der Tasche, warte ich am frühen Morgen des 14. gespannt auf den Startschuss. Es sind sowieso noch alle gegen 5 Uhr früh wach deshalb genehmige ich mir auch keinen weiteren Schlaf für diesen Tag, in der Hoffnung in der knapp 24 stündigen Fahrt das ein oder andere Nickerchen zu bekommen. Mit der rikshaw geht es zum Bahnhof Nizzamuddin, nur ein Katzensprung von der WG entfernt. Auf dem Gleis geht bereits der Punk ab, viele Menschen und noch viel mehr Gepäck stapeln sich bereits an den Schienen. Der Zug besteht zu 80% aus sleeper-Wagen, doch ich suche die 2. Klasse. Der erste Eindruck erinnert an einen Gefangenentransport, man sieht durch die Gitterstäbe unzählige Menschen Arme hängen baumelnd aus den Fenstern und das angetrocknete Erbrochene von einigen Jahrzehnten, schmückt die Seiten jedes einzelnen Wagons individuell. Doch diejenigen können sich glücklich schätzen, denn sie haben eine Reservierung oder wie auch immer sie einen Sitzplatz ergattert haben. Ich drücke mich in den Eingangsbereich, in 10 Minuten geht's los und es ist hier auch keine wesentliche Verbesserung mehr zu erwarten. Ich kann die nächsten Stunden hier eigentlich kurz zusammen fassen, ich stehe bei den Latrinen, wenn Platz ist, lass ich mich mit dem Rücken an der Wand herunter gleiten und sitze auch mal für eine gewisse Zeit. Genauer gesagt bis zur nächsten Haltestelle. Man kann sich aber auch im Hellrider-Stil, bei geöffneter Tür auf den Tritt kämpfen. Meine Vision auf dem Dach nach Mumbai zu fahren musste ich leider abschreiben, die Züge fahren hier auch bereits jenseits der 160km/h auf der Strecke. Einfach zu jefährlich. Vor Fahrtantritt wurde ich von den locals ebenfalls mehrmals darauf hin gewiesen, kein essen von Fremden anzunehmen. Es werden K.O. Tropfen hinein gemischt um dann später nicht mehr so viel Gepäck tragen zu müssen. Diese Inder.. Freundlich wo es nur geht.
Mittlerweile bin ich gut 30 Stunden wach, nicke hier und da mal weg, will aber auch noch ein wenig von Rajastans Steppenartige Wüsten sehen, bevor die Sonne untergeht. Die Nacht verläuft hingegen unspektakulär, bis ich am frühen Morgen aufwache und wieder eine dieser Transvestiten sehe. Sie gehen auf jeden Mann zu und klatschen so lange laut in die Hände, bis sie ein wenig Kleingeld locker machen. Diese Dame jedoch steht bereits mit runter gelassener Hose vor einem Herren und stellt ihren beachtlichen Busch klatschend zur Schau. Sie hat mich gesehen schon im Augenwinkel gesehen. Es kommt zu mir.. Zwickt mich in die Wange, grabscht mir in den Schritt und fordert mich auf, eine Praxis zu wählen und diese dann in der Latrine umzusetzen. Das Zugabteil steht bereits gesammelt um uns herum, ich versuche mich auf Hindi verständlich zu machen. Ich bin gerade müde, nicht interessiert, als auch noch ihr Zuhälter?! dazwischen funkt. In diesem Moment schaue ich aus dem Fenster und sehe meine Haltestelle, die wie gerufen kommt.
Mumbai, 24 Millionen Menschen und um 6 bereits eine Hektik wie ne 2takt. Hier ist nichts mehr shanti sondern eher busy, anstatt bezaubernd bunten Jungle-Vögeln gibts hier Fette Ratten überall.. Es ist noch dunkel und alle Geschäfte haben noch geschlossen, doch ich werde von der Hektik eines Morgenmarkes empfangen. Sie verkaufen vor allem Blüten der verschiedenster Blumen. Aufgereiht an langen Fäden und richtig arrangiert, werden diese zu vielen Anlässen oder auch an heiligen Orten als Zierde und Gabe benutzt. Es riecht wunderbar, denn auch viele Rosen sind hier zu kaufen. Es ist die richtige Zeit für die empfindliche Pracht, denn man fühlt schon jetzt, dass es ein schwül warmer Tag wird, denn mein Shirt ist nach wenigen Blocks durch. Nachdem mein couchsurfing-Partner mich anruft um abzusagen, nehme ich den Zug in Richtung Stadtteil Colaba, der Hauptspot für Foreigners.
Mumbai ist wirklich hübsch, der erste Eindruck von diesem Teil de Stadt ist wahrlich einzigartig. Ebenso superlativ wie die größten Slums Indiens, zu den Touritouren angeboten werden, da sie nur unweit entfernt sind.

Mumbai




India Gate Mumbai





Nighttime at Chowpatty Beach Mumbai

Ishat and Paras from Nepal


Pankaj Chandigarh

Rex Chandigarh

Rock Garden



Rock Garden



Train to Mumbai, best seat

Chillzone Delhi

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Jamsessions



Abschiedsabend Telf und Toby

Tuesday, December 4, 2012

Drifting out of Himachal Pradesh

22.11.-04.11.

Die Schneekappen, die wir vom Manikaran aus sehen, wachsen von Tag zu Tag und es dauert bestimmt auch nicht mehr lange, bis hier unten im Ort die ersten Flocken fallen.
Zum Abschied gehen wir nochmal auf einen kleinen Trek in ein kleines Dorf namens Tosh. Begleitet werden wir von Wulfgang, der ein Guide ist, wie er im Bilderbuch steht. Kurz gesagt: aufmerksam, treu und gesund. Er setzt sich auf unserer tour gegen alle Hunde-Gangs durch, auf die wir beim durchqueren einiger Dörfer stossen. Wulfgang bleibt ganz cool und zeigt im selben Moment Stärke. Traurig erinnere ich mich an den Moment zurück, an dem wir uns auf die Ladefläche eines fahrenden Trucks schwingen und er langsam in der Staubwolke verschwindet. "Wulfgang!...au revoir.." Wir erreichen das Dorf oder besser die Baustelle gegen Mittag. Kurz vor Tosh entsteht gerade ein Wasserkraftwerk, es wird natürlich noch nicht gestaut, doch beim nächsten Besuch ist an dieser Stelle sicherlich bereits ein Stausee. Wie viel Natur beim erbauen eines Kraftwerkes unter dem angestauten Fluten verschwindet, haben wir ja in einigen Donauabschnitten ziemlich eindrucksvoll erfahren, als vor aus dem Wasser ragenden Schornsteinen gewarnt wurde..
Auf dem Rückweg greift uns ein local auf und erst als wir im Auto sitzen erkennen wir den Polizisten auf dem Beifahrersitz. Er gibt sich als Freund und weist uns auf die in wenigen Kilometern bevor stehende Kontrolle hin, die von seinem Chef durchgeführt wird, der keine Ausnahmen kennt. Wenn wir jetzt etwas abzugeben haben, dann ist jetzt die Chance dafür meint er. Ich wiege mich in Sicherheit, doch Toby beginnt in seinen Taschen zu wühlen... Er wirft eine Zigarettenschachtel aus dem Fenster, das Auto stoppt. "Gute Falle gestellt", dachte ich mir. Er kam auch noch so vertrauenswürdig rüber. Der Polizist schaut sich die Schachtel an und findet eine Zigarette und ein kleines Stück Hash. Er steckt das Stück ein und gibt Toby die Zigarette wieder. Alles verläuft soweit entspannt weiter, auch der Check mit Körperkontrolle.
Am nächsten Morgen checken wir nach einem entspannten Aufenthalt aus, wir verabschieden die Prantha Lady und den Veggie Mann, bei dem wir fast täglich ein halbes Kilo Tomaten (10 Rupies) gekauft haben. Telf ist bereits einen Tag früher aufgebrochen und müsste auch schon in Rishikesh angekommen sein. Mit ein wenig Paranoia mach ich mich am frühen morgen auf den Weg in Richtung Shimla, der Hauptstadt Himachal Pradesh's. Die Tour führt durch atemberaubende Landschaften und es ist wieder ein befreiendes und mit Endorphinen angetriebenes Gefühl unterwegs zu sein. Ich bin glücklich und übertöne die bereits komisch klingenden Geräusche aus dem Getriebe/Kupplung Gegend mit classic Rock bis in Bilaspur nichts mehr geht. Die Kupplung rutscht. Es ist natürlich kein großes Problem eine kleine Werkstatt zu finden. Der Besitzer nimmt sich meiner an, macht eine Probefahrt, schmeisst die Karre um, bricht den Kupplungshebel ab und repariert die ganze Sache wieder in Windeseile. Die jungs straffen die Kette und schicken mich wieder auf die Route. Als die Sonne langsam unter geht, bemerke ich dass mein einziges Licht und zwar mein Scheinwerfer einen Wackler hat, es muss beim umwerfen in der Werkstatt gelitten haben.. Ich suche nach einem Platz für die Nacht, doch werde nicht wirklich fündig. Es ist mittlerweile Nacht, extrem staubig und der Verkehr nimmt eher zu als ab. Ich werde von den Trucks von Straße gedrängt und weiche überholenden Autos in Haarnadelkurven aus. Ziemlich fertig erreiche ich ein verlassen wirkendes Hotel in der Mitte vom nirgendwo. Ich klopfe am Tor und nach 2 Minuten öffnet mir Gizehmi, der hier 24 Stunden am Tag vor Ort ist. Ich bin der einzige Gast und er nimmt mich herzlich auf. Wir kochen zusammen, dass ist wundervoll, denn ich bin am verhungern. Ich hatte neben einem Frühstück keine ordentliche Mahlzeit mehr. Ich falle fertig ins Bett und erblicke erst am nächsten Morgen auf der sonnigen Terrasse, wo ich mich eigentlich befinde. Wir frühstücken entspannt, bevor ich mich auf die restlichen 50 km nach Shimla mache. Die Sonne scheint, ich bin gut drauf und freue mich mal wieder in eine richtige Stadt zu fahren bis nach wenigen Kilometern Kette reißt. Es geht bergauf , ich schiebe, schiebe, schwitze und fluche. Nach 2 Kilometern kommt eine kleine Werkstatt...meine Rettung. Ich kann die Dollarzeichen in den Augen des Besitzers sehen, er will mir ein neues Zahnrad mit dazugehöriger Kette verkaufen. Nach ein wenig hin und her sind wir uns einig wie repariert wird, für 1/10 des vorher angesetzten Preises. Neues Kettenglied rein und fertig. Wir trinken ein Chai zusammen und ich mach mich wieder auf die Piste, die Yamaha klingt gut und die Landschaft ist wie so oft nicht in die Digitalkamera zu bekommen. Ich mache an einer Kreuzung halt, um vor einem Motorrad shop nach dem Weg zu fragen. Dabei komme ich mit 2 jungen Student aus Shimla ins Gespräch, die mich prompt in ihre WG einladen. Der holprige Start in den Tag ist nun längst vergessen. Ich folge Diwi auf die restlichen paar Kilometer in die mit tausenden von Affen bevölkerte Stadt. Auch Hanuman, der Gott der Primaten, wacht in Form einer riesigen Statur hoch über der Stadt. Shimla ist gemütlich, immer noch in den Bergen gelegen und somit wunderschön idyllisch. Aber was vor allem ins Auge fällt ist die britische Architektur vieler Häuser und Villen, man fühlt sich ein wenig wie in Europa, wenn man zudem noch die katholischen Kirchen beim schlendern entdeckt. Zurück in der WG geht's sehr gemütlich zu, Freunde kommen vorbei wir essen und trinken zusammen und erzählen Stories von Indien und Europa. Diwi studiert 'Law' in shimla, geht jeden Morgen ins Fitnesscenter und hat eine Band in der er das Mikrofon in der er Hand hat. Er ist nicht mehr das simple Life nach dem gestrebt wird, sondern nach einem gutem Abschluss und westlichen Standards. Natürlich ist es ein riesiges Land, in dem man sich auf gewisser Ebene auch behaupten muss. Über der Wohnng wohnt die 'Landlady', dies ist wohl noch ein Begriff aus der britischen Kolonialzeit.. Sie kocht jeden Tag für uns und sammelt Münzen aus fernen Ländern. Ich schenke ihr einige Stücke, nachdem ich meine mittlerweile beachtliche Währungsrestesammlung durchstöbert habe.
Beim erkunden der Stadt mit den Bikes werde ich von der Polizei angehalten, ohne Helm ist in Shimla nicht möglich, mein Foreigner-Bonus hilft mir hier noch aus und ich habe keine Strafe zu zahlen. Diwi hingegen wurde vor kurzem in Chandigarh angehalten 120 km südlich von Shimla, auch bekannt als die sauberste Stadt Indiens. Sie haben an diesem Tag auch seinen Führerschein eingezogen, den er gegen Bezahlung wieder bekommt. Da die Hauptstadt Punjabs auch auf meiner Route liegt, schließe ich mich ihm an und wir machen uns am nächsten Tag zusammen auf den weg. Auch Pankaj begleitet uns, da er in Chandigarh einen Laptop kaufen will. Wir starten ziemlich spät und die Route liegt zu 80 Prozent im Schatten, ich kann es kaum erwarten herunter auf Meeresebene zu fahren um die Kälte zu verlassen. Es wird nun langsam aber sicher flach und ich fahre sogar auf einer privat gebauten Autobahn zusammen mit Pferden, Rasern und Geisterfahrern. Es gibt weder Fahrbahnmarkierungen noch Regeln und ich frage mich in dieser Situation was ich zur Hölle hier mache?! Ich mach einfach mit, dreh die Yamaha voll auf und fahr im Grunde genommen ein Rennen. Ich lasse die ungläubigen Blicke im Dunst meines 2-Takt Abgases verschwinden und erlebe die Yamaha in diesen Drehzahlgegenden, wie ich sie noch nie erlebt habe. Wir durchschneiden den Smog wie ein Messer und erreichen Chandigarh beim Einbruch der Dunkelheit. Man kann kaum einatmen und auch der Blick ist getrübt, da links und rechts Müll verbrannt wird. Nach 30 Minuten Stadt Wirrwarr kommen wir schlussendlich bei einem Freund Diwi's unter. Pankaj wohnt in einer kleinen Wohnsiedlung die auf den ersten Blick sehr nett erscheint. Am nächsten Morgen will Diwi sein Bußgeld bezahlen, doch er wird auf Januar vertröstet und auf der Rücktour zur Wohnung reißt ihm auch noch die Kurbelwelle. Beim abschleppen hält und die Polizei an, ich hab kein Führerschein, keine Papiere, keine Versicherung fürs Moped, keinen ausreichenden Helm, kein vorderes Kennzeichen und ich glaube es gibt auch noch ein Blatt für die Umweltverschmutzungseintsufung. Alles kein Problem, wir können weiter ziehen.

























Thursday, November 22, 2012

Journées dans le Parvati Valley

16.11.-21.11.

Wir stehen meist gegen 9 auf und warten den Zeitpunkt ab, an dem die Sonne über den Bergrücken blinzelt. Also alles wie gehabt. Da dies an unserem guesthouse jedoch erst gegen halb 11 ist ist, gibt es vorher natürlich ein heißes Bad zum wohl fühlen.. :) Ich kann die Wassertemperatur schlecht schätzen, jedoch haben wir hin und wieder kleinere Verbrennungen an manchen stellen des Körpers, ähnlich die eines Sonnenbrandes. Zum Frühstück gibt s meist eine Prantha mit ghee (Butter) und frischen Tomaten. Rezept:
Macht einen einfachen Teig, wie man ihn beim Pizza Backen machen würde. Legt diesen erstmal bei Seite. Als zweites brauchen wir Pellkartoffeln die über dem Raspelbrett in feine Späne geraspelt werden, dazu schneidet man ein wenig Zwiebeln dazu. Im hohen Bogen fliegen noch ein paar Gewürze mit hinein. Chili, Salz, Knoblauch und wer s hat: Masalla Gewürz, dass man immer gebrauchen kann, wenn man indisch kochen möchte. Dies kann man jetzt mal schön miteinander vermengen. Nun wird's knifflig, denn es wird Fingerfertigkeit benötigt: nehmt den Teig als Ball in die Hand und drückt ein Loch hinein um darin einen kleineren Ball aus der Kartoffelmasse einzupflanzen. Der Teig muss den Kartoffelball am Ende der Prozedur voll umschließen, sodass man die ganze Sache ausrollen kann, die Kartoffelmasse jedoch im Teig steckt. Mutti du bekommst das hin.. Jetzt backt man den ausgerollten Teig mit einer Jahrzehnte alten flachen Pfanne über dem Gasherd aus und serviert den Prantha mit einem Stück Butter darauf. In unserer Version gibts noch dunkelrote Tomaten dazu. Wer auf Eier steht, kann auch noch mit einem Omelett darauf variieren. Gegessen wird natürlich mit den Fingern. Bon Appetit.


Nach diesem überaus füllenden Frühstück verbrennen wir meist ein paar Kalorien im Hot Spring, es gibt hier viele öffentliche Quellen, die auch teilweise an Tempel angeschlossen sind und auch für jedermann zugänglich sind. Es kommen viele Menschen aus allen Teilen des Landes her um sich der heilenden Wirkung des heißen Wassers zu ergeben. Auf meinen Streifzügen durch die teilweise unterirdische Welt habe ich ein Tor entdeckt, das der Zutritt zu einem separatem Gebäudekomplex ist. Beim betreten des dunklen Ganges sah ich zunächst nicht viel, bis mich eine dunkle Gestalt aus dem Schatten des zerklüfteten Raumes an wimmern. Er sieht nich besonders Gesund aus und mein leichtes Erschrecken lässt mich ihn schnell passieren. Doch es wird nicht besser, denn je tiefer ich in die hallenartigen Gänge schreite, desto mehr Menschen sitzen links und rechts mit mehr oder weniger offensichtlichen Gebrechen. Es scheint wie ein riesiges unterirdisches Lazarett zu sein. Ein Ausmaß der hier lebenden Patienten gibt mir die in voller Fahrt befindliche Küche, es wird mit Töpfen gekocht, die so groß sind wie Regentonnen. Obwohl ich immer noch ein paar Fragen zu diesem Ort habe, bleibe ich nicht zum Dinner, sondern verlasse die feucht heißen und leicht muffig riechenden Katakomben wieder mit dem Drang nach frischer Luft. Am nächsten Tag wollen wir mit unserem Nachbarn Chris der aus Paris kommt und seit vielen Jahren Yoga lehrt und Vei, einem Local aus Kasol auf einen kleinen 5 StundenTrek gehen um ein kleines Dorf zu besuchen und um auch mal wieder in die Gänge zu kommen nach so viel wellness. Es ist sonnig und wir verbringen unsere erste Rast bei einem Baba in einer kleinen Tempelanlage. Er winkt uns mit einem "you are welcome!" zu sich und setzt schon wenig später Tee auf. Chris beeindruckt mich mit seinem durchaus sehenswerten Hindi, dass er im smalltalk mit dem Baba zum besten gibt. Es ist bereits das sechste oder siebente mal in Indien sagt er, da schnappt man ein paar Wörter auf sagt er. Ich weiß schon gar nicht mehr wie es dazu kam, jedoch hat Toby ja bekanntlich langes Haar, wäre er ein indischer Sik wie der Baba, könnte er es jedoch nicht so einfach offen tragen, denn er müsste die Mähne unter einem Turban verstecken. Auch die Sik haben langes vornehmlich schwarzes Haar, dass sie genauso wie ihren Bart ihr Leben lang wachsen lassen. An diesem Tag bestaunen wir das Ritual des Turban bindens, denn der Baba bietet Toby an, ihm einen zu binden. Auf die Frage wie es denn so ist einen Turban zu tragen antwortet Toby: "nice and tight.". Nachdem wir unseren Chai ausgetrunken haben, machen wir uns auf den restlichen weg in das kleine Dorf auf ca. 2400m Höhe. Die Sonne scheint und es ist still, hoch auf den Bergrücken des Parvati valleys, herrlich. Im Dorf angekommen habe ich irgendwie das Gefühl nicht wirklich Willkommen zu sein, ob es nun an Chris lag der halb verhungert ist und forsch jede Person nach einer Mahlzeit fragt oder der Turban von Toby, kann ich diesen Moment nicht genau erörtern. Trotzdem verlassen wir das Dorf nicht mit leeren Mägen, denn am Ende gibt es von einer jungen Familie eine Portion Rajmaha mit frischem Brot. Wir erreichen Manikaran nach Sonnenuntergang und lassen den Abend ziemlich shanti ausklingen.
Chris ist am nächsten morgen schon früh wach und berichtet mir, dass es wohl doch der Sik Turban war, der in dem kleinen Dorf für Aufruhr gesorgt hat, denn die indischen Sik sind hier nicht sehr beliebt. Mit der Yamaha mach ich mich nach einem Croissant auf den Weg nach Kasol um dort den Bus nach Bunthar zu nehmen. Ich rolle die vier Kilometer fast ausschließlich und beobachte einen Sadhu, der auf einem Felsen in der Sonne sitzt beim Rauchen einer Chillum. Die heiligen Männer faszinieren mich, ihre Attitüde zum Leben und der Natur ist reell und unglaublich kraftvoll. Er lässt sich von mir nicht stören, als er mit geschlossen Augen die Pfeife ansetzt.
Die darauf folgende Busfahrt verläuft zunächst ziemlich ruhig, bis wir kurz vor Bunthur angehalten werden. Die Polizei zieht von vorne und hinten durch den Bus und checkt alle Gepäckstücke auf Hash. Ich bin der einzige Western Passagier im Bus, somit rechne ich bereits mit einer erhöhten Aufmerksamkeit auf meine Person. Gestern ist ein Italiener mit ein paar Dutzend Gramm erwischt worden, er sitzt jetzt im Knast. Sie kontrollieren meinen Jute Beutel genaustens und finden.. natürlich nichts, wahrscheinlich ein wenig unbefriedigend für die Herren, denn es ist ein gutes Geschäft mit den unvorsichtigen Touristen, denn man muss nicht unbedingt ins Gefängnis gehen, wenn man genug "bakshish" für die Taschen der Polizisten dabei hat.. Der gesamte Bus schaut mich natürlich mittlerweile geschlossen an und die Situation scheint auch nochmal zu kippen, als ich mich ausweisen soll und ich wie immer nichts dabei habe. Nach ein wenig hin und her geben sie sich aber dann aber doch mit dem bloßem nennen meines Namens und guesthouses zufrieden. Die Polizisten passieren unsere Reihe schlussendlich und ich kann wieder beruhigt weiter lächeln.