Monday, October 1, 2012

Delhi Spaziergang

27.09.-29.09.

Ich wache gegen 11 Uhr auf, die anderen 4 schlafen noch, da sie meist bis um 5Uhr Filme schauen. Nach einer Dusche bekomme ich Hunger, ein Steinwurf von hier ist ein kleines Restaurant in dem ich bereits 2-3 mal gegessen habe. Sie backen vor dem Restaurant frische roti, in dem Brot ist ein Hauch von Currypaste verstrichen. Dazu gibt es Reis und ein spicy Dahl mit Linsen, Erbsen, Tofu und frischen Zwiebeln. Ich genieße diese Mahlzeit und lasse das Treiben an der Kreuzung an mir vorbei ziehen. Gegenüber von mir sitzt eine kleine Gruppe einer Kapelle, die zuvor ein kleines Fest begleitet haben. Zur Zeit finden überall religiöse Zeremonien statt. Sie sind laut, verräuchert und rituell.
Plötzlich ein lauter Knall nicht unweit meines Tisches, ich zucke zusammen. Nur ein Reifenplatzer.. kein Terroranschlag ich esse entspannt weiter. Ein Inder fragt mich ob er sich sich zu mir gesellen darf, er spricht Französisch und fragt mich wie mit das essen gefällt, was ich hier mache und natürlich wo ich her komme. Ahhh Adolf Hitler, ein großartiger Mann bla bla... Das passiert einem auch in Südostasien ab und zu mal.. Ich versuche ihm zu erklären, was da so los war. Er bleibt davon unbeeindruckt, wir verabschieden einander, ich bezahle meine 35 Rs und ich mach mich auf den Weg zur Metro Station. Es ist in dem Teil der Stadt eher ein skytrain, hoch über der Straße schlängelt er sich durch New Delhi, ich klebe an der Scheibe und schau mir die Stadt an, mit fallen die vielen Schulen auf. Beim umdrehen bemerke ich, das mich gefühlt der halbe Zug anschaut. Die ungeschriebene Regel in den meisten Ländern wäre ja jetzt meinem Blick auszuweichen, wenn man schon beim gaffen ertappt wird. Weit gefehlt, es wird weiter interessiert gestarrt. Ich beginne zu Lächeln, um diese für mich komische Situation zu durchbrechen. Es wird freundlich zurück gelächelt, auch wenn man bei manchen das Gefühl hat, sie sehen einen Alien.
Ich steige nicht unweit der Old Train Station aus und möchte beim betreten der Straße am liebsten wieder umdrehen, doch ich stürze mich in das Gedränge. Auf dem weg zum red fort dem Indian war Memorial, gerate ich in ein Straßenfest, werde mit Pulver farblich angepasst und mit Süßigkeiten und Obst beschenkt. Es ist nicht schwer sich der Freundlichkeit und der guten Stimmung zu ergeben. Leicht mitgenommen erreiche ich schlussendlich mein Ziel und setzte mich in den Schatten. Durch meine bunte Erscheinung, werde ich schon nach Minuten von einem Inder angesprochen, Sekunden später ist die Anzahl schon fast zweistellig. Gulfam setzt sich neben mich, er ist gläubig, hat mehrere tausend Bücher gelesen und wir unterhalten uns einige zeit über uns, den Wandel Indiens, seinen Glauben und die Zukunft. Natürlich habe wir als atheisten an so manchen Ansätzen eine andere Auffassung. Doch auch diese gegenteilig Meinung nimmt er mit einer toleranten Gelassenheit. Gerade bei der affenfrage.. Nach einiger zeit mach ich mich wieder auf den, nun übertrieben überfüllten Heimweg. Ich drück mich mit 10 Bar in die klimatisierte Metro um schlussendlich unter die erholsame Dusche zu springen. Am Abend essen wir Reis, ein Kürbis Bohnen Dahl und Papad knusprig, hauch feine, in Öl ausgebackene Cracker.

No comments: