Saturday, October 13, 2012

Sadhu Baba Omdas

04.-06.09.Sadhu Baba Omdas

Es ist Mittagszeit, auf der suche nach einem Frühstücks-Thali, fällt uns ein kleines Restaurant auf. Im kleinen Innenhof scheint die Sonne hinein und ein paar Inder sitzen bei Chai und Shillum im Kreis. Das Thali bestehend aus zwei verschiedenen Dhal und einem Masalla, yoghurt, Gemüse, Reis und frisch gebackenem Roti. Es wird meist auf einem Blechtablett serviert, wobei jede Zutat ihre eigene Einfassung hat. Als wir weiter ziehen wollen, fragen die Inder uns, ob wir uns zu Ihnen gesellen möchten. Natürlich machen wir das. Wir trinken Tee zusammen und unterhalten uns über Ihre Zeit hier, als Sadhu Baba Omdas (http://de.m.wikipedia.org/wiki/Sadhu) zur Runde stößt. Er trägt ein schwarzes Tuch um die Hüfte und eine Decke gelegt wie eine Schärpe über der Schulter. Er ist jung und so richtig zuordnen kann man ihn ohne Vorwissen nicht. Nach zehn Minuten spricht er uns mit einem sauberen englisch an, für Indien nicht weiter ungewöhnlich, aber in der Situation unerwartet. Es wird sich noch eine ganze Weile unterhalten, bevor er uns fragt ob wir nicht einen kleinen track zu seiner Behausung unternehmen möchten.. Wir kaufen noch Gemüse und Milch ein und treffen ihn wenig später wieder im Dorf. Der Track führt weit aus dem Dorf heraus, wir durchqueren ein Thal, folgen einem Fluss und klettern wieder ein wenig hinauf. Baba wohnt in einer Höhle, mit einer einmaligen Aussicht. Er besitzt einen 2 Monate alten Hundewelpen, den jemand zurück gelassen hat. Nachdem wir Feuer gemacht haben gibt es chai und es wird gekocht. Er erzählt uns über sein Leben als Heiliger Sadhu. Wir erfahren, dass er das jüngste Kind der Familie ist und seine Geschwister alle den Weg Babylons (westliches Gesellschaftsystem) gewählt haben. Aus diesem Grund beschreitet er diesen, von allen materiellen befreiten, spirituellen und natürlichen Weg. Ihr Glaube beinhaltet das Bewusstsein des Karmas und Om. Meditation, Riten und yoga bringt die Babas in mehreren Stufen zum Nirvana. Wahrscheinlich kann man es auch besser erklären, aber ich kann mich auch nicht um alles kümmern.
Es ist bereits dunkel. Wir verabschieden uns und suchen den Weg zurück in die Stadt.
Am nächsten Morgen mach ich mich mit Toby auf den Weg einen Tagestrack zu suchen. Telf ist krank und bleibt zu Hause. Da uns Baba eingeladen hat gerne wieder zu kommen und wir den Weg kennen, ist er unser erstes Ziel. Wir erzählen ihm, dass wir ein wenig wandern wollen und lassen uns Tips geben, da er hier seit 13 Jahren die Sommer über meditiert, wandert und lebt, kennt er die Gegend ausgiebig. Er schlägt uns einen Track zu seinem Garten vor, ca 2 Stunden von hier. Die Entscheidung ist schnell gefallen, ein wenig später sind wir bereits auf den Weg, durch Nadeldickicht, Fuß-Breite Pfade am Abhang, über Hügelkuppen und Tiefe Täler. Trinkwasser kommt überall aus den Bächen geflossen. Der Duft eines frischen Feldes liegt in der Luft, es ist nicht mehr weit. Am Ziel angekommen helfen wir ihm bei der Arbeit, bestaunen die vielen Pflanzen, den guten Wuchs und lassen uns die richtige Erntetechnik beibringen. Wieder ein Tag an dem wir das lächeln nicht verloren haben. Es wird langsam schummrig als wir die Ergebnisse des Tages schlussendlich auf der Hand liegen sehen. Der Rückweg ist mit vielen guten Eindrücken schnell geschafft und auch die Ernte erreicht das Haus sicher zur Verkostung.

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