Sunday, November 11, 2012

Rhumsu's busy secret

06.11.2012-11.11.2012

Seit nun gut einer Woche sind wir glücklich aufgehoben in diesem liebenswerten Dorf auf knapp 2.400m, wenn es nach Prem geht, kann ich den ganzen Winter hier bleiben.
Ich mag das einfache Leben hier und die Unbeschwertheit in der Dorfgemeinschaft ein nahezu autarkes Leben führen zu können. Wir stehen meist gegen 9 Uhr auf und setzen uns in die Sonne, auf die kleine Schiefermauer vor dem Haus. Prem's Cousin Ombrkash bringt uns schon rituell den ersten masalla Chai aus frischer Milch. Das Wasser für die Dusche kommt eiskalt aus den Bergen, doch ein Feuerholzboiler schafft auch einen Kübel mit warmen Wasser wenn man will. Die Kids gehen jetzt gegen 9 zur Schule und die Frauen und Großmütter in die Berge um Heu von den steilen Feldern zu holen. Eine Hochzeitsgesellschaft zieht singend, trommelnd und shana (spezielle Flöte) spielend durchs Dorf um die Braut abzuholen. Die Vermählung wird auf beiden Seiten der Familie mehrere Tage lang gefeiert. 3 Tage lange Feste auf der Seite der Braut und 5 Tage auf der Seite des Bräutigams sind ziemlich normal. Da dazu der enge Familienkreis auch noch etwas grösser ausfällt als in andern Ländern, ist dies immer ein großes Spektakel.
Ansonsten leben wir hier ein typisches Dorfjackenleben, nehmen uns nichts vor, wandern jeden Morgen ins Tal für ein Frühstück und brauchen durch viele shanti-pausen fast den Rest des Tages um wieder im Dorf zu sein. Die Abenteuer muss zur Zeit jemand anders für uns erleben, aber Action gibt's ach beim Holz hacken. Am Abend kocht Prem meist ein Mixedveg Dhal mit Reis, es gab aber auch schonmal ne doitsche Kartoffelsuppe haha... In gemütlicher Runde heizen wir dann den Tandor (kaminofen) an der sich in der Mitte des Raumes befindet. Bei Shiva-TV und charas geht es dann der Nacht entgegen.
Ja das charas.. Wenn man durchs Dorf läuft fallen einem die vielen duftenden Hanfpflanzen auf, die hier überall wild in Mengen wachsen. Wir befinden uns ja nun fast im Einzugsgebiet des Parbati-valleys, genauer gesagt wäre es guter ein 2 Tages Trek zu Fuss für die 30 km. Doch auf dem Pass ins benachbarte Valley gilt es bereits Eisfelder zu überwinden, was mit Gepäck dann doch ziemlich heikel werden kann. Hoch auf 3000m liegen auch die grössten Hanffelder des Landes, die fast im ganzen Jahr von den Dorfbewohnern 'gerubbt' werden. Mit den Handflächen geht man an den Pollen entlang, sodass das Harz dran kleben bleibt. Nach mehreren Pflanzen sind die Hände bereits ziemlich schwarz vom rubbeln. Wenn man die Innenflächen jetzt zusammen reibt erhält man ein kleinen Ball von reinem Haschisch. Die ganze Familie von Prem rubbt den Sommer über hoch in den Bergen, in diesem Jahr haben sie knapp ein halbes Kilo 'cream' geerntet. Für die reinste Form wird nach 5 Buds die Hand an einer Kante abgestriffen, für einen tollar (10g) braucht man somit bis zu 5 Tagen. Es gibt fast keinen local der einem nicht sein eigenes charas anbietet. Jede Familie in den Dörfern hat mehrere Kilo unter ihrem Kopfkissen zu liegen. Wenn wichtige Käufer aus Bombay, Goa und anderen Teilen des Lands kommen, können somit mehrere hundert Kilo zusammengezogen werden. Die Mafiosos sind nicht weit, denn es geht um viel Geld. Es ist natürlich ein illegales Business und man landet in Indien bereits mit wenigen Gramm in der Tasche im Gefängnis. Die Polizei checkt vor allem Touristen die aus dem Parbati-valley kommen und nicht nur ihre Erinnerungen mitnehmen wollen..







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